01.05.2023 / Gewerbe im Kiez

Sozialkaufhaus Fairkauf

Das Sozialkaufhaus passt gut in unsere Zeit, in der das Thema Nachhaltigkeit von großer Bedeutung ist. Die Sachen, die zum Verkauf stehen, stammen aus Wohnungsauflösungen oder Einzelspenden, sind also gebraucht bzw. reused oder secondhand, je nachdem, welche Bezeichnung man wählen möchte. Betritt der Kunde den Laden, so fällt der Blick auf ein großes Wandregal mit vielen unterschiedlichen Vasen und Porzellan aller Art, weiter mittig steht eine Art Wühltisch, auf dem alles fürs Kind zu finden ist, vom Autokindersitz bis zu diversen Stofftieren.
Im hinteren Teil des Ladens sind dann allerhand Möbel ausgestellt, vom kompletten Bett mit Rattan-Gestell, über eine schöne Couchgarnitur bis hin zu Tischen und Stühlen. Auch Haushaltsgegenstände wie Geschirr und elektrische Geräte gehören zum Sortiment. Viel Raum nimmt die Kleidung für Männer, Frauen und Kinder ein, die man in diesem besonderen Geschäft günstig erwerben kann. Bücher und viele schöne kleine Dinge ergänzen das Angebot. Eigentlich gibt es hier alles außer Lebensmitteln. Da täglich neue Waren abgegeben bzw. verkauft werden, wechselt das Sortiment ständig und es gibt für den potentiellen Käufer immer etwas Neues zu entdecken. Die ausgestellten Sachen sind übrigens in sehr gutem Zustand, kein Vergleich mit den muffigen Trödelläden von früher. Der Name Fairkauf beinhaltet, dass Geringverdiener 20% Rabatt auf alle Preise bekommen. Dazu braucht der Kunde jedoch eine sogenannte Faircard, die er durch entsprechende Nachweise wie Grundsicherungsbescheid, ALG II oder Rentenbescheid beantragen kann.  Alle anderen Kunden zahlen den vollen Preis, der im Sozialkaufhaus natürlich immer noch sehr attraktiv ist!

Der Betreiber des Sozialkaufhauses ist die Union Sozialer Einrichtungen gGmbH - kurz USE - ein gemeinnütziges Unternehmen mit sozialer Verantwortung. Die USE versteht sich als Werkstatt für Behinderte, psychisch Kranke und anders benachteiligte Menschen. Ziel ist deren berufliche Rehabilitation und Integration. Anders gesagt, diese Menschen sollen eine für sie angemessene Beschäftigung finden oder sich weiterbilden lassen können. Die Betroffenen sollen die Möglichkeit haben, aktiver Teil der Arbeitswelt zu werden. Der gemeinnützige Träger bietet dazu ein vielseitiges Angebot. Man kann im Bereich Handwerk tätig sein, zum Beispiel in der Tischlerei oder im Landschaftsbau, in der Gastronomie oder im Dienstleistungsbereich wie zum Beispiel in der Wäscherei oder im Sozialkaufhaus. Das Miteinander von behinderten und nicht behinderten Menschen gehört zum Arbeitsalltag in der Werkstatt.
So auch im Sozialkaufhaus in Steglitz, wo haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter zusammenarbeiten. Sie übernehmen eine Teil- bzw. Kompletträumung von Wohnungen (Preis auf Anfrage) oder auch die Entsorgung von Sperrmüll (gegen Gebühr). Spenden in Form von Möbeln werden nach Absprache kostenlos abgeholt. Kleinere Spenden jeglicher Art können gerne zu den Öffnungszeiten direkt im Laden abgegeben werden.

Das Fairkaufhaus war lange in Zehlendorf ansässig und ist erst im Dezember 2022 von Zehlendorf nach Steglitz gezogen, ein weiteres Sozialkaufhaus, das nicht von der USE betrieben wird, befindet sich übrigens in Spandau. Nicht nur Liebhaber des Trödelns finden bei Fairkauf ihr Glück, sondern vor allem Menschen, die sparsam und umweltbewusst leben wollen, denn sie können nicht mehr Benötigtes abgeben und gebrauchte Sachen finden und ein nachhaltiger Kreislauf im Sinne von fair gegenüber dem Planeten entsteht. Insgesamt ein wichtiger Gegenpol zu unserer Wegwerfgesellschaft.

Sozialkaufhaus Fairkauf
Albrechtstr. 117, 12167 Berlin
Tel. 030/847 27 227 Ansprechpartner Frau Petra Übels
Öffnungszeiten: Montag – Freitag 10 – 18 Uhr. Samstag 10 – 14 Uhr