Zur Orientierung für Menschen mit Behinderungen

02.12.2023 / Orte und Plätze

Offener Brief der BG Handjerystraße

An das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg Frau Stadträtin Saskia Ellenbeck Tempelhofer Damm 165,  Zimmer 314 12099 Berlin 13. Oktober 2023 OFFENER BRIEF Betr: Ihre Presseerklärung Nr. 358 vom 6.10.2023   Umbau der Handjerystraße zur Fahrradstraße in den kommenden Herbstferien
Fussgänger queren die Handjerystraße an der Friedrich-Bergius-Schule. Foto: Thomas Thieme

Sehr geehrte Frau Ellenbeck,    
wir protestieren hiermit gegen die von Ihnen angekündigten Baumaßnahmen in der Handjerystraße.
Wir bleiben bei unseren Sicherheitsbedenken für die Verkehrsteilnehmer*innen in der Handjerystraße und sehen mehrere Verstöße gegen die Vorgaben des Mobilitätsgesetzes (MobG).
Wir fordern, die angekündigten Maßnahmen zu stoppen, da:

  • die Aufhebung der Spielstraße am Perelsplatz zugunsten der Fahrradstraße dem nach MobG vorrangigen Schutz des sicheren Schulweges an der Bergius-Schule widerspricht,
  • weder die Bergius-Schule noch an der Handjerystraße befindliche soziale Einrichtungen an der Planung gemäß MobG beteiligt wurden,
  • die Anwohner trotz im MobG vorgesehener Beteiligung an der Planung übergangen wurden,
  • weder alternative Gestaltungen erwogen noch die Besonderheiten des Friedenauer Wohnquartiers berücksichtigt wurden,  
  • die Planung auf falschen Unfallzahlen und einer im September 2021 manipulierten Verkehrszählung basiert,  
  • die verkehrssichernde Rechts-Vor-Links-Regelung aufgehoben werden soll,
  • der Wegfall von ca. 170 der vorhandenen 355 Anwohnerparkplätze in der Handjerystraße zu erheblichen Konflikten bei der Parkplatzsuche in den bereits jetzt voll ausgelasteten Nebenstraßen führt, zumal laut Radverkehrsplan aus Sarrazinstraße, Perelsplatz und Hähnelstraße ebenfalls Fahrradstraßen werden sollen, was noch mehr Parkplatzverlust bedeutet.

Ihre Pläne entsprechen nicht mehr den verkehrspolitischen Vorgaben: Sowohl Berlins Re-gierender Bürgermeister Kai Wegner als auch Senatorin Dr. Manja Schreiner haben den Vorrang des Radverkehrs zugunsten einer Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer zurückgenommen. Wir fordern

  • eine MITEINANDERSTRASSE im Sinne eines für alle Anwohner und Verkehrsteilnehmer sicheren und gleichberechtigt nutzbaren Straßenraumes,
  • ein alternatives Konzept unter Beteiligung der Haushalte der Handjerystraße und der an-grenzenden Straßenzüge,
  • einen BVV-Ergänzungsbeschluss zum lange überkommenen Beschluss DRKS 1146/XIX der BVV vom 21.1. 2015, und
  • endlich die wirklich hochfrequentierten und gefährlichen Radstrecken im Bezirk - wie Rheinstraße / Hauptstraße / Innsbrucker Platz und Potsdamer Straße - verkehrssicher für Fahrradfahrer*innen zu machen.

mit freundlichen Grüßen
BÜRGERGRUPPE HANDJERYSTRASSE

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