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16.12.2022 / Gewerbe im Kiez

Neu in Friedenau: INDRA

Von Elfie Hartmann. Das nepalesische Restaurant-Café scheint etwas versteckt, doch nur relativ. Denn vom verkehrsreichen Walter-Schreiber Platz, dem Forum Steglitz und dem Schloßstraßencenter aus sind es weniger als zehn Minuten Fußweg. Und erst mal an der Ecke der ruhigen Peschke/Holsteinischen Straße angekommen, steht man fast schon davor.
Foto: Elfie Hartmann

Das kleine Lokal verzichtet absichtlich auf ein prunkvolles Ambiente, welches man teilweise von asiatischen Lokalen her gewohnt ist. Man legt eben das größte Gewicht auf die jeweils frisch zubereiteten Gerichte sowie Lebensmittel, die nach Möglichkeit aus regionalem Anbau stammen. „Vertrauen zählt und muss sein“, so die Inhaberin Asmita Sapkota. Die nepalesische Küche gleicht ein wenig der indischen, die man allgemein schon mal probiert haben mag. Und gerade deswegen lohnt sich vielleicht ganz besonders, die individuellen Unterschiede herauszufinden. Da durchgehend geöffnet ist, kann man zu jeder Tageszeit etwas zubereitet bekommen. Außer dem variablen Frühstück und ganztägigen Kaffee- und Kuchenangebot hat man dann allerdings die Qual der Wahl, und lässt sich vielleicht besser gleich von der jungen Inhaberin direkt beraten. Aber die Karte allein offeriert schon mal drei verschiedene Vorspeisen, zwei landestypische Suppen sowie drei Salatvariationen.

Bunt und gesund

Das INDRA bietet Spezialitäten aller Couleur im wahrsten Sinne des Wortes. Und zwar außer vegetarischen Speisen und diversen veganen Gerichten auch interessante Geflügelvariationen. Die Namen der Gerichte sind stets im einzelnen verständlich deklariert. So heißt ein gemischtes Linsen-Curry Gericht: Dalbhat, ein Gemüseallerlei auf nepalesische Art mit Kräutern: Misnas Tarkari, oder Hühnerbrustfilet mit Zwiebeln, Paprika und Masala Sauce: Chicken Tikka Masala. Auf der Karte befindet sich auch das so genannte Mo Mo, drei unterschiedlich gefüllte Teigtaschen. Doch werden ausserdem täglich diverse Nudelgerichte nach nepalesischer Art frisch zubereitet.

Als besondere Empfehlung gilt das Nepali Khana Set. Hier handelt es sich um das traditionelle Grundnahrungsmittel des Landes, bestehend aus Reis, Linsensuppe, gerösteten Kartoffeln, kurz gebratenem Spinat, Papadam (Linsenbrot) und einem Salat mit hausgemachtem Achar. Das Nepali Khana Set bedeutet, sechs bis sieben Gerichte auf einem großen Teller als Rondell zusammengestellt, serviert zu bekommen.

Getränke fehlen auch nicht auf der Speisenkarte. So hat mal die Wahl zwischen diversen Cocktails, Aperitifs, verschiedenen Weinen oder Biersorten. Heiße Getränke: Sechs Kaffeevariationen, Tees (u.a. echt nepalesischer Chai), Lassis sowie Alkoholisches werden geboten.

Mut und Zuversicht

Die junge Inhaberin Asmita Sapkota hat die Räume für das kleine Restaurant-Café nach langem Suchen und Recherchen hier in Friedenau entdeckt und war sofort angetan. Sie ist erst seit sechs Jahren in Deutschland und man kann kaum glauben, dass sie in dieser relativ kurzen Zeitspanne ohne Akzent und absolut fehlerfrei Deutsch spricht. Sie hat eine Ausbildung als Hotelfachfrau in einem großen Hotel in Berlin absolviert. Danach arbeitete sie ein Jahr in einem Restaurant im Prenzlauer Berg. Zielstrebig hat sie im Anschluss daran den Schritt in die Selbständigkeit gewagt. Ihr Restaurant-Café namens INDRA wird nach eigenen Angaben als Familienbetrieb geführt. Es hat Platz für fünfunddreißig Gäste, ist bestückt mit insgesamt acht Tischen einschließlich der ca. 20 qm großen Außenterrasse, die allerdings im Winter nur für Hart-gesottene zu genießen sein wird. Ein kleiner Nebenraum neben dem vorderen Teil bietet auf Wunsch separaten Platz für vielleicht etwas privat gehaltene Feierlichkeiten. Und weitere Pläne der tatkräftigen jungen Frau haben teilweise schon Formen angenommen. So organisiert sie bereits Events und bietet Catering Service an. Ihr ist bewusst, dass es eine längere Anlaufzeit brauchen wird, bis sie sich fest etabliert haben wird. Denn sie hat das Lokal erst seit Mai 2022, also diesen Jahres eröffnet. Dazu ist ihr selbstverständlich bekannt, dass es eine Vielzahl von unterschiedlichsten Restaurationen, schon allein im relativ kleinen Stadtteil Friedenau gibt, die ja alle existieren wollen. Ihre Gäste kommen überwiegend um die Mittagszeit (Lunch) von 12-16.00h und dann wieder vermehrt zum Abend (Dinner) von 18-21.00h.

Bemerkenswert ist aber nicht nur der Mut und das beharrliche Engagement von Asmita Sapkota. Das allgemein bekannte Klischee vom Wesen der Asiaten wird hier mal wieder bestätigt. Ihre ganze Art und das liebenswert sanfte Wesen fallen besonders angenehm auf. Wenn man bedenkt, dass sie erst vor sechs Jahren direkt aus Nepal nach Deutschland kam, sozusagen vom „Dach der Welt“ hier nach Friedenau und es geschafft hat, sich eine eigene Existenz aufzubauen, muss man ihr dafür wohl größte Anerkennung zuteil werden lassen.

INDRA
Café & Nepalesische Küche
Holsteinische Straße 45
12161 Berlin

Öffnungszeiten:
Täglich außer Dienstag
11.30h - 21.00h
Auch an Feiertagen geöffnet.

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