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26.05.2022 / Gewerbe im Kiez

Deli by SPRK: Lecker essen mit Verantwortung

Von Elfie Hartmann. Dieser kleine, edle Imbiss in der Akazienstraße wird in unserer Stadtteilzeitung erstmalig vorgestellt. SPRK steht für das englische Wort Funke. Man will inspirieren und andere zum Mitmachen animieren.
Foto: Elfie Hartmann

Da der Name und die Domain Spark bereits vergeben waren, hat man sich für das Wort SPRK entschieden. Man spricht es dennoch SPARK aus. Es gilt als Konzept für die Intention des Gründers Alexander Piutti, überschüssige Lebensmittel aufzukaufen und weiter zu verarbeiten. Das ist hier sichtbar erfolgreich umgesetzt worden. So werden laut Piutti täglich 50 Kilo Lebensmittel aufgekauft und zu Bowls, Shakes oder auch Gebäck verarbeitet. Das Angebot ist vielfältig. Unterschiedlichste Suppen, delikate Tarts, herzhafte Wraps oder Quiches werden vor Ort täglich frisch zubereitet. Doch sind die Speisen nicht ausschließlich im direkten Straßenverkauf im und vor dem Imbiss zu genießen. Auch selbstgemachter Ketchup im Glas sowie eingelegte Rote Beete oder auch Kompott sind hier zu kaufen. Als Kuriosität ist beinahe anzusehen, dass nie im Voraus angekündigt wird, welche Variationen schmackhafter Gerichte am jeweiligen Tag angeboten werden. Täglich frisch verarbeitet werden kann eben nur, was zur Zeit gerade an überschüssigen Lebensmitteln von Importeuren umgeleitet werden konnte. Für (Stamm-)Kunden kann das vielleicht sogar besonders spannend werden.

Bei sämtlichen eingekauften überschüssigen Lebensmitteln handele es sich nicht um minderwertige Produkte. Es sei nachweislich keine B-Ware, sondern genießbare, einwandfreie Qualität, die eben größtenteils aus Überproduktionen entsteht und aufgekauft wird. Inzwischen liefere man an DRK-Krankenhäuser, an Kantinen, die Arche oder auch an die Berliner Tafel. Ebenso werden Caterer auf Anfrage mit den täglich frisch zubereiteten Speisen beliefert. Zusätzlich werden Lebensmittel an den Einzelhandel oder an gemeinwohlorientierte Partnerorganisationen wie „SOS Kinderdorf Berlin“ abgegeben.

Allgemein können die Produkte damit um ca. 20 % günstiger als vom Lieferanten angeboten werden. Obst und Gemüse machen dabei den Großteil der Lebensmittelrettung aus.
Gegen Lebensmittelverschwendung wurde in den letzten Monaten oft unverhältnismäßig und völlig rücksichtslos in Form von Straßenblockaden protestiert. Dass es aber auch eine andere Art von „Protest“ geben kann, ist in hier in Schöneberg schnell als so genanntes win-win Projekt zu erfahren. Die Information des auf Recyclingpapier gedruckten Flyers ergibt zusätzlich interessante Informationen: Weltweit würden jährlich etwa 3,7 Billionen Äpfel weggeworfen. Die Vision des Start-up Unternehmens sei, die Lebensmittelverschwendung in der gesamten Lieferkette zu eliminieren und damit gleichzeitig einen positiven Klimabeitrag zu leisten. Man hole Tonnen überschüssiger Lebensmittel bei Partnerunternehmen (Agrar, Produzenten, Großhandel) ab und bringe sie auf diese Art zurück in den Kreislauf in Form von Verarbeitung und Umverteilung. Die Produkte können im Geschäft direkt bestellt werden und sind in ausgewählten Geschäften zu erhalten.

Weitere Argumente sind vielleicht bekannt, doch soll hier noch einmal darauf hingewiesen werden:
8-10% der weltweiten Treibhausgasemissionen würden durch Lebensmittelüberschüsse verursacht. Das wäre 4-5- mal mehr als durch den weltweiten Flugverkehr (2%). Wenn beispielsweise Lebensmittelverschwendung ein Land wäre, wäre es als CO2- Emittent das drittgrößte Land nach den USA und China. Das Ziel von SPRK.manufactory sei, bis 2030 die Lebensmittelüberschüsse um sechs Millionen Tonnen pro Jahr zu reduzieren. Der Überschuss nach Kategorien ist folgendermaßen in Prozenten aufgeführt: Hülsenfrüchte 3%, Fleisch / Fisch 6%, Milchprodukte 9%, Knollen und Wurzeln 18%, Getreide 22%, Obst und Gemüse machten, wie anfangs schon erwähnt mit 42 % den größten Teil aus.

Im gepflegten Deli-Imbiss in der Akazienstraße ist also mit gutem Gewissen zu speisen, leistet man damit doch einen wertvollen Klimabeitrag. Und das fachkundige Team trägt offensichtlich dazu bei, dass zudem stets eine auffallend angenehme und freundliche Atmosphäre herrscht. Frau Venturini, (Foto) die kenntnisreiche Mitarbeiterin, heißt herzlich willkommen und steht außer liebevollem Service gerne für etwaige zusätzlich wissenswerte Informationen bereit. Genauso freut man sich aber auch über eine persönliche Mail mit Anregungen oder Beurteilungen.

Deli SPRK Imbiss
Akazienstraße 3 A, 10823 Berlin-Schöneberg
Neue Öffnungszeiten: Montag - Freitag 9h-18h
Tel. 49(0) 151 509 028 35
E-Mailanschrift: hello@sprk.global
Mehr über SPRK erfahren:
SPRK global GMBH, Gabelweihstraße 18, 13505 Berlin
www.sprk.global

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