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Monika Krug , 72 Jahre, Altenpflegerin / seit 2012 Rentnerin

 

Gespräche führen, zuhören, dasein, letzte Wünsche erfüllen

Wo und wie engagieren Sie sich?
Im ambulanten Hospizdienst des Nachbarschaftsheim Schöneberg. Meine Tätigkeit als Ehrenamtliche ist die Begleitung von Menschen, die dem Sterben nahe sind und oft auch von Angehörigen. Die Begleitungen finden im häuslichen Bereich, aber auch in Pflegeeinrichtungen statt, zurzeit begleite ich z.B. jemanden im palliativen Wohnbereich einer Pflegeeinrichtung. Nach vorheriger Besprechung mit den Koordinatoren des ambulanten Hospizdienstes, stelle ich mich bei der 

In den meisten Fällen endet die Begleitung mit dem Tod des Betroffenen. Wenn es gewünscht ist, besuche ich auch die Beisetzung. Besteht vonseiten der Hinterbliebenen der Wunsch, bleibe ich mit diesen noch eine kurze Zeit darüber hinaus in Kontakt. Mir ist es von Beginn an sehr wichtig, mich nach dem Versterben von dem Menschen persönlich zu verabschieden.

Seit wann engagieren Sie sich?
Im September 2012 begann ich mit der Teilnahme am halbjährigen Vorbereitungskurs für die ehrenamtliche Tätigkeit als Begleiterin mit integrierter zweitägiger Hospitation im stationären Hospiz. Beides war sehr hilfreich für meine weitere Arbeit in der Begleitung. Seit März 2013 bin ich aktive ehrenamtliche Mitarbeiterin im ambulanten Bereich und mache selbstständig Besuche.

Was hat Sie dazu motiviert bzw. wie kam es dazu?
Während meiner mehrjährigen Tätigkeit in Pflegeeinrichtungen, erlebte ich immer wieder, dass sehr wenig Zeit für Sterbende war. In der Regel wurden Sterbende in einem separaten Zimmer isoliert. Die Betreffenden starben dann oft einsam. Solche Situationen belasteten mich sehr. Der hohe Arbeitsaufwand mit wenig Personal erlaubte oft keine andere Versorgung. Als Rentnerin wollte ich als Ehrenamtliche einen Beitrag für eine angemessenere Begleitung von Sterbenden leisten. Im Ehrenamtsbüro des Bezirkes Tempelhof-Schöneberg wurde ich diesbezüglich gut beraten.

Welche Erfahrungen haben Sie bis jetzt in Ihrem Engagement gemacht?
Bei meiner ehrenamtlichen Tätigkeit konnte ich die Erfahrung machen, dass viel Dankbarkeit von Betroffenen und deren Angehörigen zurückkam. Gespräche führen, einfach Zuhören, Dasein, die Erfüllung letzter Wünsche - Zeit für Sterbende und deren Angehörige zu geben, fühlt sich gut an! Nicht selten gibt es auch fröhliche Momente und gemeinsames Lachen.

Die enge Zusammenarbeit mit den beiden Verantwortlichen des Hospizes, Stefan Schütz und Carmen Dietrich und ebenso mit den Mitarbeitern des stationären Hospizes, machen die Qualität der Begleitungen aus. Jederzeit ist ein offenes Ohr für uns Ehrenamtliche da. Schwierige Entscheidungen braucht niemand allein treffen. Außerdem gibt mir der Zusammenhalt zwischen den Ehrenamtlichen in „unserem“ Hospiz sehr viel.

Was war bislang Ihr schönster Moment im Engagement?
Da sind mir zwei Begleitungen gleichermaßen besonders wichtig zu nennen. Da gab es einen Herrn, der nach unserer ersten Begegnung nur noch 2 Wochen zu leben hatte. Sprachliche Äußerungen waren nicht mehr möglich, aber bei unserem letzten Spaziergang summte der Betreffende, im Rollstuhl sitzend, mit strahlenden Augen, bekannte Wanderlieder.

Es war sehr schön, zu sehen, wie ein weiterer Herr, gemeinsam mit seiner Ehefrau, so wunderbar offen über seine Situation sprechen konnte. Ihm ging es sehr schlecht. Beide freuten sich jedes Mal über mein Kommen. Eine Woche vor seinem Tod, kaufte er sich einen elektrischen Rollstuhl, damit seine Frau und ich es nicht so schwer beim Schieben hatten. Er schien ein Lächeln auf dem Gesicht zu haben, nachdem er verstorben war.

Brigitte Agel, 66 Jahre, ehemals Bürokauffrau, mittlerweile im Ruhestand

Menschen mit Demenz ein Lächeln ins Gesicht zaubern

Wo und wie engagieren Sie sich?
Jeden Freitag gestalte ich zusammen mit meinem ebenfalls ehrenamtlich aktiven Kollegen das „Vormittagscafé“ im Nachbarschaftshaus. Dazu eingeladen sind Menschen mit einer leichten, beginnenden Demenz, die in der Nachbarschaft leben. Sie werden für das Treffen im Nachbarschaftscafé bei Bedarf von einem Fahrdienst, der auch ehrenamtlich organisiert wird, abgeholt und wieder nach Hause gebracht. Wir frühstücken gemeinsam, lesen etwas vor, mein Kollege Andreas ist Gitarrist und spielt oft etwas auf seinem Instrument. Auch in der Pandemie konnten wir uns – zwar in deutlich kleinerer Besetzung – weiterhin treffen.

Seit wann engagieren Sie sich?
Seitdem ich in Rente bin, also seit etwa 2 Jahren. Ich wollte weiterhin etwas mit Menschen zu tun haben, daher wollte ich mich ehrenamtlich engagieren.  

Was hat Sie dazu motiviert, wie kam es dazu?
Eigentlich hat es sich einfach so ergeben. Zum Nachbarschaftsheim Schöneberg bin ich über einen Kurs für Demenzkranke gekommen, den ich in einer Zeitung gesehen habe. Da meine Mutter an Demenz erkrankt ist, wollte ich mich auch in diesem Bereich engagieren.

Welche Erfahrungen haben Sie bis jetzt in Ihrem Engagement gemacht?
Wenn die Menschen nach unserem Zusammensein wieder nach Hause fahren, dann haben sie ein Lächeln auf dem Gesicht. Das hatten sie zu Beginn unseres Treffens oft noch nicht und das freut mich, denn man spürt richtig, wie ihnen die Gesellschaft guttut und sie sich weniger einsam fühlen.

Welche Erfahrungen haben Sie bis jetzt in Ihrem Engagement gemacht?
Eigentlich ist bei jedem unserer Treffen etwas dabei, was sehr schön ist. Ich erinnere mich aber noch an ein Treffen, an dem eine ältere, leider bereits verstorbene Frau mit ihrer Mundharmonika unseren Gitarristen musikalisch begleitet hat. Das war ein wirklich toller Moment.

Margita Cygon, 72 Jahre, Rentnerin

 

Mitgefühl ausdrücken und leben

Wo und wie engagieren Sie sich? 
Ich bin als Sterbe- und Trauerbegleiterin für den ambulanten Hospizdienst tätig.

Seit wann engagieren Sie sich?
Insgesamt seit 2006, hier im Nachbarschaftsheim seit 2015

Was hat Sie dazu motiviert bzw. wie kam es dazu?
Bereits als Jugendliche faszinierte mich das Thema Tod. Die persönliche Begegnung mit Frau Kübler-Ross in Berlin in den 70er Jahren, mit ihrem Engagement für aidskranke und sterbende Kinder, prägte und beeindruckte mich nachhaltig. Gedanklich und emotional mit Impulsen bestückt, aber noch richtungslos, auf der Suche nach meinem Weg und Platz, meine Art des Mitgefühls auszudrücken und zu leben, begann ich 2006 an meinem damaligen Wohnort in Spanien mit der Begleitung kranker und sterbender deutscher Touristen.

Seit 2015, nach meiner Rückkehr nach Berlin, setze ich mit klarem Herzenswunsch und großer Motivation die ambulante Hospizarbeit fort. Gerne möchte ich Teil davon sein und mein Mitgefühl einbringen. Auch wenn der direkte Umgang mit dem Tod schwierig und leidvoll sein kann – ich möchte der Tabuisierung des Themas ein Stück entgegenwirken. Ich danke für den großen Vertrauensvorschuss, den ich vor jeder Begleitung erfahren darf.

Welche Erfahrungen haben Sie bis jetzt in Ihrem Engagement gemacht?
Detailgetreu ist das kaum beschreibbar. In der Begleitung erlebe ich hautnah die Ambivalenz unserer Gesellschaft gegenüber dem Sterben. Nur wenige Menschen können oder wollen sich mit der Vergänglichkeit beschäftigen und sich auf den Tod vorbereiten. Die meisten Menschen haben die Vertrautheit mit dem Sterben verloren. 

Manchmal begleiten mich Selbstzweifel und ich hinterfrage stetig, ob ich in einer Situation einfühlsam reagiert habe, konnte ich einen warmen Kontakt aufbauen, wurde ich der Bandbreite der Möglichkeiten gerecht?

Kranken, Sterbenden und deren Angehörigen eine Unterstützung anzubieten wird manchmal unterschiedlich interpretiert. Für mich ist das erfüllend und dient durchaus einem Selbstzweck und meinem eigenen Leben.

Was war bislang Ihr schönster Moment im Engagement?
Es gibt keinen EINZIGEN schönen Moment. Es gab Begleitungen, deren Verlauf und letztendlich Sterbemoment, mir persönlich Frieden und unbeschreibliche Würde offenbarten und mir so eine wirklich beruhigende Erfahrung mit blick auf den Tod geschenkt haben. Es bleibt eine stetige Auseinandersetzung mit dieser Thematik. Für mich ist es ein Baustein, ein Weg zur Akzeptanz, in der Hoffnung, im Hinblick auf das eigene bevorstehende Sterben, gelassener und angstfreier gehen zu dürfen.

Angela Deuse, 66 Jahre, ehemals Krankenschwester und Sozialversicherungsangestellte im Ruhestand

Eine sinngebende Aufgabe

Wo und wie engagieren Sie sich?
Ich gehöre zum Hospiz Schöneberg-Steglitz und bin dort vorwiegend im ambulanten häuslichen Bereich als Sterbebegleiterin eingesetzt.

Seit wann engagieren Sie sich?
Nach Abschluss des Vorbereitungskurses 2011/2012 bin ich nun seit neun Jahren im Hospiz tätig.

Was hat Sie dazu motiviert bzw. wie kam es dazu?
Mir war schon während meiner Berufstätigkeit klar, dass ich im Ruhestand eine sinngebende Aufgabe wollte. Welches Ehrenamt für mich in Frage käme, war zu diesem Zeitpunkt noch unklar.

Der Tod von zwei lieben Menschen im Familien- und Freundeskreis hat mich sehr nahe mit dem Sterben konfrontiert. Über das Kursangebot vom Nachbarschaftsheim Schöneberg wurde ich auf die ehrenamtliche Hospizarbeit aufmerksam, habe daraufhin den Infoabend besucht und mich zum Vorbereitungskurs für die ehrenamtliche Sterbebegleitung angemeldet.

Welche Erfahrungen haben Sie bis jetzt in Ihrem Engagement gemacht?
Von großer Bedeutung für mich ist die gute Unterstützung der Koordinatoren und der Kontakt zu den anderen Ehrenamtlichen. Die begleitende Supervision ist ebenso hilfreich. Für mich ist es immer wieder bereichernd zu erleben, wie Menschen am Ende ihres Lebens zu mir als Begleiterin Vertrauen fassen können und Einblicke in ihr Leben geben.

Was war bislang Ihr schönster Moment im Engagement?
Es gibt keinen bestimmten. Es sind die vielen kleinen Momente, die eine Begleitung besonders machen.

Eva Liebenberg, 71 Jahre, Krankenschwester, mittlerweile im Ruhestand

 

Seit 22 Jahren im Nachbarschaftsheim Schöneberg engagiert

Wo und wie engagieren Sie sich? 
Vor einigen Jahren habe ich im Nachbarschaftshaus mehrere Selbsthilfegruppen für krebserkrankte Frauen gegründet. Daraus entwickelten sich später die Gruppen: Selbsthilfe bei Krebs in Bewegung und Stille. Das brachte es mit sich, das ich hin und wieder auch Frauen, die nicht gesund wurden,  bis zu ihrem Ende begleitet habe. Nach einigen solcher Begleitungen entschloss ich mich, mich als ehrenamtliche Sterbebegleiterin im Hospiz zu bewerben und die dort angebotenen Vorbereitungskurse zu absolvieren.

Seit wann engagieren Sie sich?
Vor ca. 22 Jahren habe ich mit der Selbsthilfegruppenarbeit begonnen, die ich vor zwei Jahren beendete. Eine Gruppe für Stilles Qigong für Frauen läuft weiter. Die Sterbebegleitung im Hospiz mache ich seit 16 Jahren.

Was hat Sie dazu motiviert, wie kam es dazu?
Ich bin durch meine Lebensgeschichte in die Arbeit der Selbsthilfegruppen hineingewachsen und habe dabei festgestellt, dass ich Menschen beim Sterben begleiten kann. Geholfen hat mir dabei das Angebot der Supervision, das wir Ehrenamtliche im Hospiz erhalten. Zum ersten Mal habe ich im vergangenen Jahr mein Engagement ruhen lassen, da mein Enkelkind zeitgleich mit dem ersten Lock down geboren wurde und ich meine Familie vor Ansteckung schützen wollte.  Allerdings hat mir das Ehrenamt in dieser Zeit sehr gefehlt; ich hoffe es bald wieder aufnehmen zu können.

Welche Erfahrungen haben Sie bis jetzt in Ihrem Engagement gemacht?
Überwiegend gute. Ich habe viel über Menschen in Notsituationen gelernt und über mich selbst.  Das mir entgegengebrachte Vertrauen hat mich in meinem Engagement immer wieder bestärkt.

Was war bislang Ihr schönster Moment im Engagement?
Das waren viele und schöne Momente, die sich nicht alle einzeln auflisten lassen. Als ich vor zwei Jahren die Arbeit mit den Gruppen beendete, haben die Frauen ein Abschiedsfest vorbereitet. Dabei habe ich habe viele, sehr persönliche Briefe bekommen, durch die ich mich sehr beschenkt gefühlt habe.

Heike Riedel, 52 Jahre, in Frührente

Liebe verdoppelt sich, wenn man sie teilt

Wo und wie engagieren Sie sich? 
Ich biete Hockergymnastik zwei Mal im Monat im Stadtteiltreff „Der Nachbar“ an, für pflegende Angehörige mache ich eine Klangschalenmeditation, auch zwei Mal pro Monat. Und dann gehe ich einmal pro Monat in der Tagespflege vorbei und trommle dort mit den Besucherinnen und Besuchern. Im Offenen Treff mache ich auch immer ein bisschen was: zum Beispiel eine chinesische Teezeremonie oder einen Kalligrafiekurs. Ich habe den anderen Besuchern aus dem offenen Treff selbst gedrehte Entspannungsvideos zugesandt und für sie an Weihnachten einen Adventskalender mit Atem- und Entspannungsübungen erstellt. Aufgrund der Pandemie sind meine Besuche in der Tagespflege leider ausgefallen, die Klangschalenmeditation machen wir neuerdings auf Zoom. 

Seit wann engagieren Sie sich?
Ich hatte einen Arbeitsunfall und bin seither nicht mehr arbeitsfähig. Um trotzdem weiterhin aktiv zu sein und anderen Menschen eine Freude zu machen, engagiere ich mich seit drei Jahren im Nachbarschaftsheim Schöneberg.

Was hat Sie dazu motiviert, wie kam es dazu?
Ich habe damals zufällig im Friedenauer Wochenblatt eine Anzeige gelesen, dort wurde jemand gesucht, der für Senioren Hockergymnastik gibt. Als ich angerufen hatte, war die Aufgabe schon vergeben, aber wir kamen dennoch ins Gespräch und kurze Zeit später war ich an Bord.

Welche Erfahrungen haben Sie bis jetzt in Ihrem Engagement gemacht?
Ich lebe und liebe mein Ehrenamt und ein chinesisches Sprichwort sagt: „Liebe verdoppelt, verdreifacht... sich, wenn man sie teilt“ und das mache ich sehr gern. Schön ist es, wenn man ein Lächeln zurückbekommt. Auch bin ich immer wieder erstaunt, wie viel Musik bewegen kann und ich freue mich, wenn es bei meiner Klangschalenmeditation mal aus einer Ecke schnarcht. Da merke ich, dass es den Teilnehmenden guttut, sie das brauchen. Und mir tut das auch gut, man kriegt ja selbst Kraft dadurch.

Was war bislang ihr schönster Moment im Engagement?
Bei meiner Trommelgruppe merke ich oft, wie die an Demenz leidenden Menschen sanftmütiger werden. Es bewegt mich immer wieder, wie musikalisch die älteren Herrschaften sind und wie das gemeinsame Musizieren bei ihnen von innen heraus so viel hervorbringt.

Michael Daudert, 68 Jahre, ev. Pfarrer im Ruhestand

Das Gefühl von Gemeinschaft stärken

Wo und wie engagieren Sie sich?
Ich bin als „Vorleseopa“ in der Kita Riemenschneiderweg aktiv ( zur Zeit aus Covid 19-Gründen eingeschränkt). Das bedeutet: Mit Kita-Kindern Geschichten, deren Thematik sie interessiert, ins Gespräch zu kommen, Spiel-, Bewegungs- und Spaßlieder aus dem Kita-Alltag einbeziehen, die Möglichkeit nach Absprache auch an Kitaaktivitäten teilzunehmen, wie Feste feiern, Singkreis, Gartenprojekte, Ausflüge etc.

Im Rahmen des ehrenamtlichen Besuchsdienstes besuche ich in Pandemiezeiten zudem (oder telefoniere mit) eine 92 jährige Friedenauerin regelmäßig. Da sie gerne am Tagesgeschehen teilnehmen möchte, fördern Gespräche über ihr Lebensumfeld, die eigene Lebensgeschichte ( vor allem Ereignisse, die sie gut bewältigen konnte, die auch ihre Resilienz stärken), gemeinsames Genießen, kleine Spaziergänge, Singen ihr bekannter Lieder und ein guter Kontakt meinerseits zur Familie ihr Wohlbefinden.

Auch nehem ich am Interkultureller Treff für Männer teil, wo Männer aus verschiedenen Kulturen können miteinander ins Gespräch kommen und einander kennenlernen.

Seit wann engagieren sie sich?
Seit Februar 2018 bin ich im Nachbarschaftsheim Schöneberg e.V. ehrenamtlich tätig, kurz nach meinem Ausscheiden aus dem aktiven Pfarrdienst.

Was hat Sie dazu motiviert bzw. wie kam es dazu? Und: Welche Erfahrungen haben Sie bis jetzt in ihrem Engagement gemacht?
Seit ca. 8 Jahren bin ich an Parkinson erkrankt und suchte mit meiner Berentung ein neues Tätigkeitsfeld, das ein weiter selbstbestimmtes Leben mir lange ermöglichen soll. Barrierefreiheit war mein Stichwort. Und das wird im Nachbarschaftsheim Schöneberg groß geschrieben. Und meine Erwartung wurde reichlich erfüllt. Im Vorlesen und Singen bekannter Lieder, wurde meine Stimme artikuliert gehalten, die einfühlsame und offene Art der Kita-Kinder halten mich innerlich und körperlich beweglich. Die lebendige Atmosphäre und manch tiefes Gespräch bereichern mich innerlich sehr. Und sie stärken auch das Gefühl von Gemeinschaft, wie es meine Frau seit 20 Jahren in der ambulanten Hospizarbeit in reichem Maß erlebt hat.

Was war bislang Ihr schönster Moment im Engagement?
Es gab zahllose schöne Momente. Beeindruckt hat mich aber wie liebevoll die Kita mich an ihrem Alltag und Feiern Anteil nehmen lässt durch selbst gemalte Bilder, Fotos von brütenden Amseln, Videoclips von Laternenliedern im letzten Herbst, oder als ich mich einmal in der Kita einfach zum Lesen auf einen Kinderstuhl setzte, ein Kind aufgeregt darauf bestand : „Du musst Dich auf den Vorleseopastuhl setzen.“ Was für eine Wertschätzung!

Nicht zuletzt hat mich sehr innerlich bewegt, dass ich einen jungen irakischen Arzt aus dem interkulturellen Männertreff auf seinem Weg hier die Approbation in Deutschland machen zu können, um Facharzt für Augenheilkunde zu werden, unterstützen durfte.

Und was meine Seniorin betrifft, so hat mich bewegt, dass nach fast einem Jahr und viel Training ich erfahren durfte, dass sie sich seit Neuestem wieder zutraut einige Schritte aus dem Haus zu gehen, um mit ihrer Tochter auf das Gartengrundstück zu fahren.

Katrin Wanke-Greiner, 63 Jahre, Dipl. Pädagogin, Dipl. Musiktherapeutin

Musikalisch und mit Herz engagiert

Wo und wie engagieren Sie sich? 
In der Kindertagesstätte Riemenschneiderweg bei der Planung und Durchführung des großen Singkreises gemeinsam mit der Kita-Leiterin sowie bei der Durchführung eines Ukulele-Workshops für die Erzieherinnen und Erzieher der Kita.

Seit wann engagieren Sie sich?
Ich engagiere mich dort seit Januar 2020.

Was hat Sie dazu motiviert bzw. wie kam es dazu?
Meine Verbundenheit mit der Kita, in deren Team ich von 2012 bis 2019 stellvertretende Leiterin war.

Welche Erfahrungen haben Sie bis jetzt in Ihrem Engagement gemacht?
Mein Start von der Berufstätigkeit ins Ehrenamt wurde schon bald von der Pandemie ausgebremst. So konnte ich mich nur aus der Ferne engagieren. Der Kontakt zur Kita blieb aber immer bestehen und ich konnte z.B. Lieder und andere musikalische Anregungen für Projekte in den Gruppen beisteuern.

Was war bislang Ihr schönster Moment im Engagement?
Meine schönsten Momente sind im großen Kreis mit Erwachsenen und Kindern zu singen. Dabei geht mir das Herz auf und ich hoffe, dass dies bald wieder möglich sein wird.

Adelheid Bartelheim, 82 Jahre, Hausfrau

Viele schöne Momente

Wo und wie engagieren Sie sich? 
In der Kindertagesstätte Riemenschneiderweg als Vorlesepatin 1x wöchentlich für ca. 1 Stunde.

Seit wann engagieren Sie sich?
Ich engagiere mich dort seit April 2004.

Was hat Sie dazu motiviert bzw. wie kam es dazu?
Ich beschäftige mich gern mit kleinen Kindern. Ich bewarb mich beim Ehrenamtsbüro des Bezirkes.

Welche Erfahrungen haben Sie bis jetzt in Ihrem Engagement gemacht?
Es herrscht immer eine fröhliche Atmosphäre und die Kinder hören meistens aufmerksam zu. Während des Lesens oder auch danach wollen sie einiges wissen und haben Lust auf Mehr. 2-3 Gruppen á 4-5 Kinder sind optimal.

Was war bislang Ihr schönster Moment im Engagement?
Es gab viele schöne Momente, leider kann ich mich nicht mehr im einzeln daran erinnern.

Romina Sabel, 34 Jahre, selbstständige Personalberaterin

Die Welt mit Kinderaugen entdecken

Wo und wie engagieren Sie sich? 
Ich habe eine Familienpatenschaft übernommen und treffe regelmäßig Tizian, einen 5-jährigen Jungen, der zusammen mit seiner Mama in meiner Nähe wohnt.

Seit wann engagieren Sie sich?
Seit Januar 2019. Wir treffen uns eigentlich zwei bis vier Mal pro Monat, im Pandemiejahr war es manchmal etwas seltener, aber wir haben dennoch Kontakt gehalten.

Was hat Sie dazu motiviert, wie kam es dazu?
Als ich 2018 nach Friedenau gezogen bin, habe ich mich in der Nachbarschaft umgehört und für mich war klar, dass ich mich gerne ehrenamtlich engagieren möchte. Ich bin selbständig und kann daher meine Zeit etwas flexibler einteilen. Ursprünglich hatte ich die Idee, dass ich etwas mit Senioren mache. Als ich dann zum Nachbarschaftsheim Schöneberg kam, wurde mir gesagt, dass es bei den Familienpatenschaften viel Bedarf gebe. Für mich war das dann auch passend, weil ich in der Vergangenheit auch mit Kindern gearbeitet habe.

Welche Erfahrungen haben Sie bis jetzt in Ihrem Engagement gemacht?
Die Patenschaft hat einen Mehrwert für Tizian und für mich. Er hat eine weitere Bezugsperson dazu bekommen und ich habe eine tolle Abwechslung zu meinem Leben. Ich habe ansonsten derzeit nur mit Erwachsenen Kontakt und arbeite viel am Schreibtisch, da macht es großen Spaß, die Welt mit Kinderaugen zu entdecken, auf Spielplätzen herumzutoben, bis man so richtig außer Puste ist. Das tut mir und ihm gut.

Was war bislang ihr schönster Moment im Engagement?
Das war der Zeitpunkt, an dem ich bemerkt habe, dass wir ein echtes Vertrauensverhältnis aufgebaut haben. Da habe ich zwischen uns eine richtige Bindung gespürt und war erstaunt, wie schnell Tizian so etwas aufbauen konnte. Wunderschön für mich ist auch, dass ich nach unseren Treffen immer gut gelaunt nach Hause komme. 

Edith Bing, 81 Jahre, Abteilungsleiterin in einer Warenhauskette, im Ruhestand

Kindern in der Kita vorlesen

Wo und wie engagieren Sie sich?
Ich bin Lesepatin in der Kita Riemenschneiderweg und komme einmal pro Woche zum Vorlesen in die Kita.

Seit wann engagieren Sie sich?
Angefangen hat es als meine Enkeltochter die Kita besuchte, als sie in die Schule gegangen ist, bin ich geblieben. Und das seit mittlerweile 15 Jahren.

Was hat Sie dazu motiviert, wie kam es dazu?
Meine Tochter hatte die Idee dazu und sagte mir damals, dass ich doch so gut vorlesen könne und ob ich das nicht in der Kita meiner Enkeltochter machen wolle. Daraufhin habe ich die Kitaleitung gefragt, die das eine tolle Idee fand. Ich war auch neugierig wie der Alltag in einer Kita ist und ich finde es spannend, Kinder in ihrer Entwicklung zu beobachten.

Welche Erfahrungen haben Sie bisher in ihrem Engagement gemacht?
Es kommt einem sehr viel Sympathie entgegen. Um mich vor dem Coronavirus zu schützen, konnte ich in 2020 leider nicht wie gewohnt kommen, das hat mir gerade im Winter sehr gefehlt. Im Sommer habe ich mich zumindest im Garten ablenken können. Immer wenn ich an der Kita auf dem Weg zum Einkaufen vorbeigelaufen bin und die Kinder mich gesehen haben, sind sie an den Zaun gekommen und wir haben geschnackt. Es war schön zu spüren, dass sie mich nicht vergessen haben.

Was war bislang Ihr schönster Moment im Engagement?
Wenn ich am Donnerstag, dem Lesetag, in die Kita komme und die Kinder mir schon mit Büchern in der Hand entgegenrennen und rufen „Oma Edith ist da“, das macht mich glücklich und stolz. 

Renate Dannapfel, 67, Lehrerin im Ruhestand, lizensierte Zumba® Fitness und Zumba®Gold Trainerin

Mit Spaß fit werden und in Bewegung bleiben

Wo und wie engagieren Sie sich?
Ich gebe Zumba®Gold Kurse für Seniorinnen und Senioren im Nachbarschaftshaus Friedenau uns im Jugend- und Familienzentrum JeverNeun.

Seit wann engagieren Sie sich?
Besonders engagiere ich mich seit dem Lockdown im März, indem ich diese Tanz-Fitnesskurse virtuell anbiete.

Was hat Sie dazu motiviert, wie kam es dazu?
Angeregt wurde ich von einer Mittänzerin, der die Kurse sehr fehlten. Sie gab mir den Tipp, das Programm Zoom für virtuelle Kurse auszuprobieren und wir testeten es gleich zusammen.

Welche Erfahrungen haben Sie bis jetzt in Ihrem Engagement gemacht?
Trotz einiger Computererfahrungen habe ich einiges gelernt, nicht nur über Technik, sondern auch über die Besonderheiten virtueller Kurse, wie z.B. Raumgestaltung und Ausleuchtung, Art der Präsentation usw..

Was war bislang ihr schönster Moment im Engagement?
Sehr gefreut habe ich mich, dass fast die Hälfte meiner Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch online dabei ist und das mit große Begeisterung und Freude über das virtuelle Wiedersehen mit ihren Tanzfreunden. Auch sie haben sich engagiert, mit dem Computerprogramm vertraut zu werden. Darüber hinaus war es für mich beeindruckend, dass Verwandte und Freunde aus anderen Bundesländern oder auch Nachbarn virtuell dabei sind. Natürlich vermisse ich die anderen Kursteilnehmer und hoffe auf ein baldiges Wiedersehen aller in den Live-Kursen.

Michael Eule, Beruf Jurist

Gestalten und seine Umwelt bewusst wahrnehmen

Wo und wie engagieren Sie sich? 
Ich treffe mich regelmäßig mit anderen 12 Fotografie-Begeisterten im Fotoarbeitskreis des Nachbarschaftsheim Schöneberg und wir organisieren einmal pro Jahr eine Ausstellung mit Fotografien im Nachbarschaftshaus sowie zwei Mal pro Jahr eine Online-Ausstellung.

Seit wann engagieren Sie sich?
Den Fotoarbeitskreis Schöneberg haben wir Interessierten vor sechs Jahren gemeinsam gegründet.

Was hat Sie dazu motiviert, wie kam es dazu?
Fotografieren gibt sehr gute Möglichkeiten, seine Umwelt bewusst wahrzunehmen, dem eigenen Verhältnis zur Umwelt durch fotografische Gestaltung Ausdruck zu verleihen und sich mit anderen darüber auszutauschen. Einige von uns kannten sich zuvor bereits aus einer anderen Fotografengruppe, jedoch haben wir uns in dieser Gruppe damals einen gleichberechtigten Austausch auf Augenhöhe unter den Teilnehmenden gewünscht. Da es das dort nicht gab, haben wir uns selbst und anderweitig organisiert. Dass wir nun unter dem Dach des Nachbarschaftsheims Schöneberg sind ist der Leiterin des Kultur-Cafés zu verdanken, zu ihr hatte ich Kontakt, da sie mich damals angesprochen hatte, ob ich mich als Jurymitglied in einem Fotowettbewerb engagieren möchte.

Welche Erfahrungen haben Sie bis jetzt in Ihrem Engagement gemacht?
Meine Erfahrungen im Fotoarbeitskreis und im Austausch mit dem Nachbarschaftsheim Schöneberg sind eigentlich sehr bereichernde. Denn man sieht andere Sichtweisen, lernt neue Orte kennen, wir machen zum Beispiel auch Fotoausflüge und –reisen. Die Reisen waren im Pandemiejahr natürlich nicht möglich. Auch gefällt mir der Austausch mit anderen Menschen, die an das Fotografieren anders herangehen, anders darüber denken. Wir sind eine wirklich bunt gemischte Truppe und unterstützen immer wieder fotografisch auch den Träger, zum Beispiel haben wir vor einigen Jahren großflächige Fotocollagen von den Ehrenamtlichen gemacht.

Was war bislang ihr schönster Moment im Engagement?
Das war eine Veranstaltung im Jahr 2019 bei der eine Lesung der Literaturgruppe "Federflug" und unsere Fotoausstellung zum Thema „Entgrenzung“ miteinander kombiniert wurde. Die literarischen und fotografischen Sichtweisen waren aufeinander bezogen, die textliche und fotografische Auseinandersetzung brachte noch einmal mehr Intensität in der Wahrnehmung.

Leopold und Friedhelm, Vom Ehrenamt zur tiefen Freundschaft: „Wir haben Glück!“ 

Die Geschichte von Friedhelm und Leopold begann 2019. Friedhelm, promovierter Germanist und Sozialarbeiter im Ruhestand, wurde auf das Sprachcafé im Nachbarschaftsheim Schöneberg aufmerksam und kam regelmäßig, um Menschen ehrenamtlich beim Erlernen der deutschen Sprache zu unterstützen. Leopold, ausgebildeter Lehrer und Schulleiter aus Benin, Westafrika, war 2017 nach Deutschland gekommen und wollte seine Sprachkenntnisse verbessern, um beruflich Fuß zu fassen. Hier erzählen sie ihre Geschichte, die fast zu schön ist, um wahr zu sein.

Wie habt ihr euch kennengelernt?

Leopold: „Wir haben uns regelmäßig im Sprachcafé getroffen. Bald merkten wir, dass wir uns gut verstehen und haben uns dann immer gezielt zusammengesetzt. Dann kam Corona, im Sprachcafé traf man sich jetzt online, und wir haben uns dann privat weitergetroffen.“

Wie hat sich der Kontakt im Laufe der Zeit weiterentwickelt?

Leopold: „Es ist nicht bei der sprachlichen Unterstützung geblieben. Ich wollte an einer französischsprachigen Schule als Lehrer arbeiten, meine Zeugnisse waren anerkannt. Friedhelm unterstützte mich im Bewerbungsprozess. Leider hat es nicht geklappt. Dann haben wir eine deutsche Schule ins Auge gefasst. Dafür musste ich Sprachkenntnisse vom Niveau C1 und zwei Semester an einer Hochschule vorweisen. Friedhelm hat mit mir intensiv gearbeitet, B1, B2 habe ich bestanden, C1 habe ich um Haaresbreite verfehlt“.

Friedhelm: „Dann haben wir ein neues Ziel vereinbart, eine Ausbildung als Pflegefachkraft. Es war eine intensive Zeit. Wir haben uns ein- bis zweimal die Woche getroffen und den Lernstoff akribisch vorbereitet. Leopold war sehr sehr fleißig. Trotz vielfältiger Diskriminierung von Seiten der Lehrkräfte und auch der Schülerinnen und Schüler haben wir es durchgezogen. Am Ende hat er das beste Examen seines Jahrgangs geschafft!“


Welche Veränderungen habt ihr durch diese Beziehung erfahren?

Leopold: „Friedhelm kennen zu lernen, war ein Glücksfall für mich. Er hat mich nicht nur sprachlich fit gemacht, sondern auch mein Leben in wichtigen Bereichen positiv verändert. Ich hatte noch vor dem Examen ein Jobangebot in dem Krankenhaus, wo ich die Ausbildung absolviert habe. Ich habe Arbeitszeiten ohne Schichtdienst, alles andere wäre mit meinen 6 Kindern nicht vereinbar gewesen. Friedhelm half mir, meine älteren drei Kinder, die zunächst in Benin geblieben waren, dort aber keine guten Lebensumstände hatten, nachzuholen. Ich war pessimistisch, aber er wollte es versuchen, hat uns Beratung organisiert und mich beim Antrag unterstützt.“

Friedhelm: „Die Verantwortung ist immer größer geworden, nicht nur für die Sprache, auch für die berufliche Entwicklung und für die Familie. Ich habe die Herausforderungen angenommen. Das war manchmal mutig, aber es hat sich am Ende gelohnt!“


Gab es einen besonderen Moment, den ihr gemeinsam erlebt habt?

Leopold: „Der Moment, als meine Kinder zu mir und meiner Frau nach Berlin ziehen durften, war unbeschreiblich. Familie bedeutet mir alles. Und auch das sehr gute Examen war ein Meilenstein, den wir gemeinsam feiern konnten. Die Beschleunigung des Nachzugs und auch der Umzug in eine größere Wohnung haben mit viel Glück geklappt. Jetzt hatten wir wichtige Ziele erreicht, aber Friedhelm setzt immer wieder neue Ziele!“


Wie gestaltet ihr euren Kontakt heute?

Friedhelm: „Wir treffen uns immer noch regelmäßig, einmal pro Woche. Denn inzwischen unterrichte ich seine drei ältesten Kinder, die in der Schule sind. Deutsch, Rechnen, Englisch, Ethik gehe ich mit ihnen durch, von 15 Uhr bis etwa 21 Uhr abends bin ich in der Familie, Abendessen inbegriffen. Ich bin fast ein Teil von ihr geworden, sie gehören zu meinem Leben, und ich zu ihrem. Wir kennen unsere Familien, Freunde, laden uns zu Geburtstagen ein. Wir haben über das Ehrenamt hinaus eine tiefe Freundschaft entwickelt“.

Leopold: „Er ist mehr als ein Freund. Er kennt mich komplett. Wir freuen uns jedes Mal aufeinander. Wir haben Glück!“

Harald Kothe, 71 Jahre, Werbemittelhersteller im Ruhestand

Vielseitig und handwerklich engagiert

Wo und wie engagieren Sie sich? 
Ich helfe im Nachbarschaftsheim Schöneberg überall dort aus, wo gerade Bedarf ist. Zuletzt habe ich das Corona-Kochbuch mit Rezepten von Menschen aus dem Offenen Treff gestaltet, ich baue Transparente für die Einrichtungen, beschrifte Folien und bringe sie an und habe immer wieder bei der Organisation der Märchentage in der JeverNeun mitgeholfen.

Seit wann engagieren Sie sich?
Seit 4 Jahren.

Was hat Sie dazu motiviert, wie kam es dazu?
Über einen Rückensportkurs im Nachbarschaftshaus Friedenau bin ich damals zufällig auf den Träger gestoßen. So ein Angebot habe ich bei mir in Neukölln-Buckow nicht gefunden. Über den Kurs habe ich die Menschen im Nachbarschaftsheim Schöneberg kennengelernt, ihnen meine handwerkliche Hilfe angeboten, die dankend angenommen wird.

Welche Erfahrungen haben Sie bis jetzt in Ihrem Engagement gemacht?
Durch das Ehrenamt bildet sich eine Gemeinschaft, die Kollegialität ist richtig spürbar und macht mir Freude. Durch die Pandemie fehlen jetzt leider aber die direkten Kontakte, die gemeinsamen Treffen und Ausflüge. Die Begegnungen mit den anderen Ehrenamtlichen fehlen mir.

Was war bislang ihr schönster Moment im Engagement?
Im Rathaus Schöneberg bin ich vor zwei Jahren für mein Engagement mit der Ehrenamtskarte geehrt worden, das war ein sehr schöner Moment.

Anas Tayfour, 33 Jahre, IT-Fachkraft

Älteren Menschen Technik leicht und verständlich erklären

Wo und wie engagieren Sie sich? 
Ich helfe älteren Menschen immer mittwochs im Technik-Café und erkläre ihnen, was sie bei Schwierigkeiten mit ihrem Drucker, Laptop oder Handy machen können.

Seit wann engagieren Sie sich?
Seit Mai 2020. Ich hatte schon lange die Idee, dass ich anderen Menschen helfen möchte, dann kam die Pandemie und ich dachte, dass das ein guter Zeitpunkt ist, damit anzufangen.

Was hat Sie dazu motiviert, wie kam es dazu?
Ich komme aus Syrien und schätze es sehr, für einen Menschen, der Hilfe benötigt, da zu sein. Die Menschen in Deutschland waren mir gegenüber sehr hilfsbereit, das möchte ich zurückgeben. Da ich aus dem IT-Bereich komme, dachte ich, dass ich im Technik-Café genau das anbieten kann, was dort benötigt wird Man kann vielen Leuten helfen mit wenig Aufwand und kann viel von ihnen lernen.

Welche Erfahrungen haben Sie bis jetzt in Ihrem Engagement gemacht?
Man denkt, dass viele ältere Menschen viele technischen Sachen nicht können. Aber das stimmt nicht, man muss ihnen nur etwas Zeit geben, dann verstehen sie es sehr gut und können es anwenden.

Was war bislang Ihr schönster Moment im Engagement?
Eine ältere Dame hatte ein neues Smartphone, um mit ihren Enkeln in Frankreich und Amerika in Kontakt zu bleiben. Ihre Söhne haben es versucht, ihr Videotelefonie zu erklären, aber das war schwierig aus der Ferne. Als ich ihr alles eingerichtet und erklärt habe, war sie sehr froh. Ich konnte ihre Emotionen sehen und war glücklich, dass ich helfen konnte.