Mehr Stärke und Selbstständigkeit für arabische Frauen
Die Beratungsstelle für arabische Frauen, Al-Nadi, ist gemeinsam mit Kidöb, dem Treffpunkt für Frauen türkischer Herkunft, seit über 40 Jahren eine Einrichtung in Berlin, die Maßstäbe setzt. Sie berät Frauen bei wichtigen Fragen der Lebensgestaltung, verhilft ihnen zu mehr Selbstständigkeit und Stärke. Zu einem informellen Austausch konnte Al-Nadi am 19. Januar 2023 die Staatssekretärin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung in der Berliner Senatsverwaltung, Armaghan Naghipour, gemeinsam mit der Vizepräsidentin des Abgeordnetenhauses von Berlin und frauenpolitischen Sprecherin von Bündnis90/Die Grünen, Bahar Haghanipour begrüßen. Auch der Sprecher für Diversitäts- und Queerpolitik sowie Haushaltspolitik der Fraktion Bündnis90/Die Grünen, Sebastian Walter sowie die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte im Bezirk Tempelhof-Schöneberg, Julia Selge, waren gekommen, um sich ein Bild von der Arbeit der Beratungsstelle zu machen.
Frauen mit Beratungsbedarf werden sehr gut erreicht
Die Mitarbeitenden des Treffpunktes berichteten eindrücklich von ihren Erfahrungen, Beratungsschwerpunkten und Themen, die die Frauen bewegen. So spielt das Thema häusliche Gewalt eine große Rolle, viele Frauen suchen Unterstützung und Hilfe. Die Bekanntheit und sehr gute Vernetzung von Al-Nadi im Bezirk, aber auch im gesamten Stadtgebiet sorgt dafür, dass die Angebote sehr gut angenommen werden. Auch durch die niedrigschwellige, offene Konzeption des Angebots fassen Frauen stärker den Mut, sich beispielsweise bei Gewalterfahrung an die Einrichtung zu wenden. Gerade in der Kommunikation mit Behörden oder in Schulen wirkt Al-Nadi häufig als Kulturvermittlerin, erklärt die Zwischentöne, die über die reine Sprache hinausgehen. Projektkoordinatorin Lina Ganama von Al-Nadi betonte, dass über die Sprachkurse viele Frauen zu Al-Nadi kämen und vor Ort weitere Angebote für sich entdeckten. Das gehe über Näh- oder Malkurse bis hin zu gemeinsamen Ausflügen in der Stadt. Alle Mitarbeitenden haben sich sehr darüber gefreut, dass die Gäste Interesse für ihre Arbeit gezeigt und sich persönlich vor Ort informiert haben. Ein enger Austausch in der Zukunft ist geplant.
