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13.11.2022 / Projekte und Initiativen

Nachbarschaftsfest am Rathaus Schöneberg

Von Elfie Hartmann. Da spazierte die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin interessiert und jederzeit ansprechbar wunderbar gelassen über den Platz vor dem Rathaus Schöneberg. Viele Besucher freuten sich über ein persönliches Gespräch mit ihr. Und sie hatte für jeden ein offenes Ohr, genoss sichtlich auch selbst das diesjährige Fest bei herrlichstem Sonnenschein.
Am Stand des Nachbarschaftsheims. Foto: Elfie Hartmann

Im September fand wieder einmal das alljährliche Nachbarschaftsfest statt. Man konnte allerdings den Eindruck gewinnen, als sei es dieses Mal ein Fest der Superlative: Denn 80 - in Worten ACHTZIG - informative Projektvorstellungen diversester Einrichtungen aus und in Tempelhof-Schöneberg waren vertreten. Dazu ein Bühnenprogramm, das kaum zu wünschen übrig ließ. Die Leo Kerstenberg Musikschule sowie sämtliche Musikgruppen der Kifrie Musiketage waren diesmal auf der großen Bühne zu sehen und zu hören. Anfangs die Kinderband mit Pop und Rock, dann die Jugendband Kajubayda, später die Rock-Chicken-Kinderband, dann lautstark Friedenauer Trommelwirbel mit Maraschicki, die Trommelgruppe mit Gesang und last but not least, die Elektronauten mit ihren mitreißenden Elektrobeats.

Zwischendurch wurde rege geplaudert, herumgeschlendert, neugierige Fragen ausführlich und geduldig beantwortet und gespeist und getrunken, als gäbe es demnächst eine Hungersnot. Selbstgemachte Spezialitäten oder auch Hausmannskost von türkischen Frauen fanden reißenden Absatz, Kaffeeduft und fantasievoll drapierte Kuchenberge verlockten immer wieder zum Pausieren, auch fehlte natürlich der Döner, der Hamburger und die Falafel nicht. Am Stand vom Werra-Meißner-Kreis gabs zu Informationen herzhafte Wurststückchen und Süßes als Gratiskostproben bis zum Abwinken. Doch sämtliche Preise für Speisen und Getränke konnte man als ausgesprochen familienfreundlich beschreiben. Genau wie der Eintritt waren die vielen Attraktionen und Spielstände gratis. Die Atmosphäre insgesamt war fast magisch und als aus dem Hintergrund dann eine ganze Stunde lang Bolivia Alma del Chaco mit Folkloregesang zu hören war, vergaß (manchmal) der eine oder andere tatsächlich für einen Moment zu essen.
 
Später genoss man fasziniert Gesang zum Tanz der Nahariya Company aus der Partnerstadt Nahariya. Und wenn man als Eltern das Glück hatte, die Kinder ausgelassen und fröhlich auf der Hüpfburg zu wissen, konnte man sogar verzückt traditionelle und moderne Stücke von Alphornmelodien mitsingen - oder wenigstens mitsummen. Von selbst verbot sich natürlich, in den berühmten Männerchor, dem Sonari Chor einzustimmen. Man registrierte vereinzelt Ergriffenheit in den Gesichtern und sogar die Kinder wurden etwas still. Das änderte sich allerdings schnell bei späteren Jazz- und Salsarythmen der Leo Kerstenberg Musikschule.

Die unterschiedlichen und zahlreichen Projektvorstellungen wären selbstverständlich jede für sich erwähnenswert. Natürlich war auch der Info-Stand des Nachbarschaftsheims Schöneberg präsent.

Neu war die Vorstellung von Parkläufer_innen. Die Parkmanagerin Varvara Borodkina freute sich über Fragen und Anregungen an ihrem Infostand. Sie verstehen sich eher als Schlichter, denn als Ordnungshüter_innen. In mehreren Sprachen wurden außerdem Anlaufstellen betreffs eigens erfahrener Diskriminierung oder Fällen von Rassismus genannt; der bekannte Lions Club war mit einem besonders großflächigem Stand vor Ort und verkaufte gut erhaltene Kinderkleidung, Spielzeug und anderes, die Geschichtswerkstatt aus der Goltzstraße gab Interessierten geduldig Auskunft am Infostand, für queere Subkultur, des AHA- Berlin e.V. waren Ansprechpartner präsent, einen Infostand des Bündnis` gegen Antisemitismus gab es, die Verbraucherzentrale hatte ihren Stand sowie wieder die Initiative Stolpersteine Tempelhof-Schöneberg und natürlich die Stände der diversen Parteien. Für Vieles, das an diesem Tag an Wissenswertem für Bürger zu verinnerlichen war, reichte fast die Zeit nicht aus, der Platz vor dem Rathaus erst recht nicht. Und so begannen die farbenfrohen Standaufbauten schon vor dem Standesamt. Logo-Baumwolltragetaschen erhielt man gratis, die waren allerdings auch nötig, denn dieses Mal gab es auch wunderschöne neue Fotobände vom Bezirk Schöneberg-Tempelhof, nützliche Notizbücher, Blöcke, Schreibmaterial und  interessante Broschüren, die sehr gerne mitgenommen wurden.

Dann auf ein Neues - im nächsten Jahr. Und hoffentlich wird unser Nachbarschaftsfest wieder genauso informativ, unterhaltsam und unbeschwert erlebbar. Und dann möglichst auch noch bei gleichem Wetter wie dieses Mal bittschön. Allen Ehrenamtlichen sei herzlich gedankt.

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