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30.04.2020 / Gewerbe im Kiez

Einkaufen in Zeiten der sozialen Distanz

Von Isolde Peter In dieser Woche (Ende April 2020) sind die strengen Auflagen zum Lockdown des öffentlichen Lebens in Berlin ein wenig gelockert.
Foto: Elfie Hartmann

Geschäfte unter 800qm Ladenfläche sind wieder geöffnet. Außer Eisdielen, Lebensmittelgeschäfte, Drogerien, Supermärkte, Bäckereien und Buchhandlungen sind nun auch kleine Dienstleistungsläden wieder erreichbar. Bibliotheken haben nach wie vor geschlossen. Immer noch muss darauf geachtet werden, dass die Zahl der Anwesenden in den Läden so gering wie möglich gehalten wird. Es gibt ab und an Engpässe bei manchen Waren wie dem allseits beliebten Toilettenpapier.

Nun sollen Schutzmasken in Berliner Bussen, U-Bahnen, S-Bahnen getragen werden (bislang noch nicht in Einkaufsläden). Da es Schutzmasken nicht oder nur zu Phantasiepreisen zu kaufen gibt, bezieht sich die sogenannte „Masken-Pflicht“ explizit auch auf selbstgenähte Stoffmasken oder Schals bzw. Tücher, die über das Gesicht gezogen werden. Das soll Risiken reduzieren, selbst wenn sie den Träger oder die Trägerin selbst nicht vor einer Virenübertragung bewahren können.

Im März wurde wegen der finanziellen Nöte, in die viele Unternehmen mangels Einnahmemöglichkeiten geraten, in Tempelhof-Schöneberg die Initiative #kauflokalts gestartet. Das ist ein sogenannter „Hashtag“, ein Schlagwort, unter dem in den sozialen Medien wie Instagram, Twitter oder Facebook Angebote gefunden werden können. Es gibt viele Initiativen, die das Einkaufen in lokalen Geschäften fördern wollen.
Aktuell gibt es zum Beispiel die Internet-Plattform www.helfen-shop.berlin. Dort können Gutscheine für Läden gekauft werden, die im Moment entweder schließen müssen oder nicht soviele Kunden bedienen können wie normalerweise. Der Gutscheinkauf ist eine Möglichkeit, die Läden zu unterstützen, damit sie diese schwierige Zeit der Umsatzeinbrüche überstehen können. Auch ohne Internet kann aber jeder von uns Geschäfte in der näheren Umgebung unterstützen, indem gezielt dort nachgefragt, eingekauft oder eben ein Gutschein erworben wird.
 

Die Situation von Restaurants und Cafés ist nach wie vor schwierig. Sie können für ihre Kunden derzeit nach wie vor nur den Außer-Haus-Verkauf anbieten. Das ist für beide Seiten nicht leicht, denn man möchte sein Essen ja eigentlich im Restaurant oder bei schönem Wetter möglichst im restauranteigenen Garten genießen. Oder den Espresso gemütlich im Café trinken. Ganz zu schweigen davon, dass für die Gastronomen durch „to go“ Zusatzkosten und für die Umwelt Verpackungsmüll entstehen. Für letzteres gibt es Lösungen, z. B. durch Mehrweggeschirr oder Verpackung, die bevorzugt aus recyclebarer Pappe besteht. Das Essen im Lieblingsrestaurant oder im nahegelegenen Imbiss zu kaufen und es zu Hause schön anzurichten und mit einer Flasche Wein zu genießen, erhöht den Genuss erheblich. „To go“ muss nicht unbedingt Fastfood bedeuten.

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