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03.07.2019 / Projekte und Initiativen

Bürger*innenräte Friedenau!

Der Startschuss ist gefallen. Am 25. Mai kündigte Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler beim Nachbarschaftsfest vor dem Rathaus Schöneberg den Festbesuchern an: noch in diesem Jahr wird es in allen 6 Teilbezirken von Tempelhof-Schöneberg je einen Bürger*innenrat geben. Friedenau macht den Anfang.
Stadt der Initiative Nur-Mut vor dem Rathaus Schöneberg. Foto: Nur-Mut

„Wie können wir Friedenau lebenswert erhalten und die Zukunft gemeinsam gestalten?“      

So lautet das Thema des ersten Bürger*innenrats, der am 9. und 10. August in Friedenau stattfinden wird. Die Gruppe „NUR-MUT!“ ist Initiatorin des Projekts „Bürger*innenräte Friedenau“. Angelika Schöttler hat die Idee aufgegriffen, weil auch sie vom Erfolg dieses Modells der Bürgerbeteiligung überzeugt ist.

Die 12 bis 15 Mitglieder eines Bürger*innenrats werden nach dem Zufallsprinzip aus dem Melderegister ausgelost. Das ist eine der Besonderheiten dieses Beteiligungsmodells. Anders als zum Beispiel bei Bürgerinitiativen, in denen sich häufig bereits politisch Interessierte engagieren, ermöglicht es die Zufallsauswahl, dass Menschen aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen zusammenkommen und gemeinsam ihre Ideen und Vorstellungen entwickeln. Auch solche Menschen, die sich bisher nicht so sehr für Politik interessiert haben.

Bereits Ende Juni wird die Bezirksbürgermeisterin die ausgelosten Friedenauerinnen und Friedenauer per Brief einladen, als Bürger*innenräte, gemeinsam zu dem Thema Ideen zu entwickeln. Am 9. und 10. August werden sie dann für eineinhalb Tage im Rathaus zusammen sitzen und sich Gedanken machen: „Was macht unseren Bezirk lebenswert?“ „Wie können wir auf die zukünftige Entwicklung in unserem Stadtteil Einfluss nehmen?“  Begleitet werden sie dabei von speziell geschulten Moderatoren. Das ist die zweite Besonderheit dieses Modells. Die Moderationsmethode „Dynamic Facilitation“ hat sich als besonders geeignet herausgestellt, Menschen, die sich vorher noch nicht kannten, zu einer Gruppe „zusammenwachsen“ zu lassen. Die Erfahrungen mit dieser Moderation zeigen, dass gerade unterschiedliche und sogar kontroverse Meinungen zu besonders kreativen und konstruktiven Lösungsvorschlägen führen können.

Die Ergebnisse des Bürger*innenrats werden einige Tage später in einem sogenannten „Bürgercafé“ der Öffentlichkeit, Vertretern von Politik und Verwaltung und den Medien vorgestellt. Alle Bürger können daran teilnehmen!

Das „Bürgercafé“ wird am 14. August von 18 bis 20 Uhr in der Seniorenfreizeitstätte Stierstraße 20a stattfinden. Sie sind herzlich dazu eingeladen!

Damit ist ein Bürgerrat aber noch nicht zu Ende. Politik und Verwaltung, die einen Bürgerrat einberufen, sagen zu, sich anschließend in einer speziell dafür eingerichteten - ebenfalls moderierten - „Resonanzgruppe“ mit den Ergebnissen des Bürgerrats zu befassen und sie umzusetzen. Sie müssen es begründen, wenn sie Vorschläge nicht umsetzen. Das ist die dritte Besonderheit dieses Modells.

Bürger*innenräte haben sich bereits in vielen Städten und auch auf Länderebene sehr bewährt. Die entwickelten Lösungsvorschläge zeigen, dass die ausgelosten Bürgerinnen und Bürger in kurzer Zeit Experten ihres Themas werden und sehr verantwortungsvoll im Interesse des Gemeinwohls arbeiten. All das hatte die fünf Friedenauerinnen von der Gruppe „NUR-MUT!“ beeindruckt und dazu angeregt, sich für die Umsetzung des Modells in Friedenau stark zu machen. Die Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler hat es erreicht, dass das Projekt als Teil eines Pilotprojekts des Senats finanziert wird.

Die Gruppe „NUR-MUT!“ hat also bereits einen großen Erfolg erzielt. Damit möchte sie sich aber keinesfalls zufrieden geben. Denn nun geht es darum, eine breite Öffentlichkeit zu informieren und für das Modell zu begeistern.

Das ist wichtig. Denn die „Ausgelosten“ müssen wissen, welche Chance sich ihnen bietet, wenn sie das Einladungsschreiben des Bezirksamts bekommen, damit sie motiviert sind, sich als Bürgerräte zur Verfügung zu stellen. Und auch alle anderen Friedenauer Bürger*innen sollten über das Projekt informiert sein und am 14. August zahlreich zur Vorstellung der Ergebnisse des ersten Friedenauer Bürger*innenrats ins „Bürgercafé“ kommen.  

„Mit dem Beteiligungsmodell Bürgerräte wollen wir den Dialog zwischen Bürgern, Politik und Verwaltung beleben und möglichst viele Friedenauerinnen und Friedenauer an der Mitgestaltung unseres Kiezes einbeziehen“, so die Gruppe „NUR-MUT!“

Kontaktadresse:
<link mail ein fenster zum versenden der>info@nur-mut.org
<link http: facebook.com buergerraetefriedenau _blank external-link-new-window internen link im aktuellen>facebook.com/Buergerraetefriedenau/
<link http: www.nur-mut.org _blank external-link-new-window externen link in einem neuen>www.nur-mut.org

 

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